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Frühestens 2027 kommt der Alpin-Weltcup wieder ins Allgäu

Der Alpin-Weltcup in Ofterschwang war in den letzten 25 Jahren ein regelmäßiger Bestandteil im Allgäuer Wintersport-Kalender.

Zielraum Skistadion Ofterschwang

Wenn am kommenden Wochenende die vielen Skifans im Allgäu zum Weltcup-Auftakt an den Gletscher des Rettenbachferners bei Sölden blicken, dann stellt sich unweigerlich die Frage: Ist das Allgäu mittlerweile eigentlich ganz rausgeflogen aus dem Weltcup-Kalender? Was ist eigentlich mit den Rennen in Ofterschwang, die in den letzten 25 Jahren regelmäßig stattgefunden haben und sowohl bei Sportlern, Funktionären und Fans auf ein extrem positives Echo gestoßen sind?

In Kreisen des Internationalen Skiverbandes waren die Frauen-Wettbewerbe am Ofterschwanger Horn mal als eine der besten im gesamten Weltcup-Kalender tituliert worden. Schneearmut und die umstrittenen Reformpläne des neuen FIS-Präsidenten Johan Eliasch haben zuletzt aber dafür gesorgt, dass Ofterschwang von der Weltcup-Landkarte verschwunden ist. Die Organisatoren in Ofterschwang und der Deutsche Skiverband führten im Hintergrund zahlreiche Gespräche – und haben nun – neben dem endgültigen Nein für den kommenden Winter – zumindest ein paar positive Signale für die Zukunft bekommen. Im ersten Quartal 2027 könnten die weltbesten Slalom- und Riesenslalom-Asse frühestens ins Allgäu zurückkehren. „Darüber freuen wir uns, wir wissen aber auch, dass bis dahin noch viel passieren kann“, schätzt Michael Fäßler, der Präsident des Ofterschwanger Organisationskomitees, die Situation realistisch ein.

Die Ausgangslage
Der Wintersport ist in den vergangenen Jahren immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Der Klimawandel hat vor allem in niedrig gelegenen Skiorten wiederholt für Absagen oder – wegen der weißen Bänder in grüner Landschaft – bei Naturschützern für Furore gesorgt. In Ofterschwang hat man sich, erst recht nach der wetterbedingten Absage im März 2020, mit diesen Themen aktiv beschäftigt. „Keiner bestreitet, dass sich das Klima derzeit verändert und ein Anstieg bei den Durchschnittstemperaturen sichtbar ist“, sagt Fäßler. Dennoch könne man den alpinen Skisport im Allgäu auch in den nächsten Jahren noch guten Gewissens und im Einklang mit der Natur anbieten. Der Sonnenalp-Hotelier und Tourismus-Experte sieht in den Ofterschwanger Weltcup-Rennen natürlich auch eine gewisse Werbewirkung für die Skiregion Allgäu.
Fäßler und sein Team haben sich auch mit professioneller Hilfe den CO2-Fußabdruck einer Ofterschwanger Weltcup-Veranstaltung angeschaut – und wollen künftig alle Möglichkeiten ausschöpfen, die Bilanz noch umweltverträglicher zu gestalten. Die größte Belastung sei die An- und Abreise von Sportlern und Zuschauern. Die Emissionswerte, die die FIS auf massiven Druck der Athleten vorgelegt hat (13.000 Tonnen für eine kompletten Alpin-Weltcup-Saison) wurde von Greenpeace auf das über Vierfache (58.000 Tonnen) geschätzt. Eliashs Behauptung, die FIS sei der einzige Sportverband weltweit, der klimapositiv sei, weil er in Südamerika ein Projekt gegen die Abholzung von Regenwald unterstütze, stößt auch in der Allgäuer Ski-Familie auf Kritik. Einen Vergleich hält aber auch Michael Fäßler für zulässig: „Viele schimpfen auf den Wintersport, verschließen aber die Augen davor, dass an 34 Wochenenden der Fußball-Bundesliga-Saison über 260.000 Tonnen CO2 verursacht werden. Fäßler verspricht: „Wir werden immer ehrlich mit dem Thema umgehen – und selbst an den kleinsten Rädchen zu drehen, um eine Verbesserung zu erreichen.“

Die Globalisierungspläne der FIS
Jenseits der Klima-Debatte geht es beim Internationalen Skiverband seit der Amtsübernahme des schwedischen Multimillionärs Eliasch immer wieder darum, neue Märkte in Asien und Amerika zu erschließen. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf den Weltcup-Kalender im Alpenraum. Der Deutsche Skiverband, so hieß es in Fachkreisen immer wieder, müsse froh sein, die Rennen in Garmisch-Partenkirchen weiter ausrichten zu dürfen. So war es für die Ofterschwanger Organisatoren nicht sonderlich überraschend, aber eben doch sehr enttäuschend, dass sie vor wenigen Wochen bei der FIS-Herbsttagung in Zürich ein endgültiges Nein für die Saison 2023/24 bekommen haben. Auch in den darauffolgenden zwei Wintern, so wurde den Allgäuern zumindest klarer Wein eingeschenkt, bestehe aufgrund der Alpin-WM in Saalbach und den Olympischen Spielen in Cortina d’Ampezzo eine große Terminenge. Die Chance, mit dem Weltcup-Tross ins Allgäu zu kommen, sei sehr klein.

Mittelfristiger Kalender macht Hoffnung
Ofterschwangs Generalsekretär Dominik Fritz sieht neben den vielen bedenklichen Entwicklungen bei der FIS aber auch ein paar funkelnde Schneeflocken am Horizont. Immerhin gäbe es inzwischen wieder so etwas wie einen mittelfristigen Weltcup-Kalender, der den nationalen Skiverbänden mehr Planungssicherheit bietet. In den Gesprächen mit DSV und FIS, so erzählt Fritz, hätten beide Verbände die große Wertschätzung gegenüber Ofterschwang zum Ausdruck gebracht. Die familiäre Atmosphäre, die tollen Rahmenbedingungen und nicht zuletzt das riesige Helferteam sei allen noch in bester Erinnerung. Fritz sagt: „Eine Rückkehr nach Ofterschwang ist für den Winter 2026/27 vorstellbar. Auch wenn wir nicht wissen, wie sich die Lage bis dahin entwickelt, haben wir uns entschieden am Ball zu bleiben und werden versuchen, Ofterschwang und das Allgäu weiter im Gespräch zu halten.“

Quelle: Allgäuer Zeitung

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