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Familientreff nach langer Pause: Allgäuer Skilegenden plaudern in Fischen
Erfolgreiche Ski-Rennfahrer beim gemütlichen Hock im Fischinger Heimathaus. Bei den früheren Weggefährten herrscht nach dem Lockdown viel Gesprächsbedarf.

Wiedersehensfreude und der Genuss, nach den langen Lockdowns endlich mal wieder in gemütlicher Runde zusammenzusitzen: Das prägte das Treffen erfolgreicher Oberallgäuer Skisportler und -Sportlerinnen von einst und dieser Tage im Fischinger Heimathaus. Die traditionelle Zusammenkunft hatte Florian Ruppaner, Referent fürs Skimuseum, organisiert – über ein Dutzend erfolgreicher alpiner Skirennfahrer war der Einladung gefolgt.
Die „Legenden“, darunter prominente Medaillenträger bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften, freuten sich aber auch, dass mit dem Fischinger Slalom-Ass Alex Schmid ein junger WM-Medaillengewinner (Bronze 2021 in Cortina d’Ampezzo) in einer ebenfalls noch jungen Mannschaftsdisziplin dabei war.
Alex Schmid freut sich über Anekdoten der Vorbilder
Der 27-Jährige kannte viele der sportlichen Vorbilder selbst nur aus Erzählungen und hörte beim Treffen entsprechend gespannt zu, welchen lustigen Anekdoten die Helden von einst zum Besten gaben. Abenteuerlich endete so zum Beispiel die Rückreise von einem Weltcuprennen, das das Skiteam aus Deutschland seinerzeit mit Frank Wörndl und Chef-Trainer Peter Endrass gleich mit einem günstigen Stopp an einer österreichischen Tankstelle verband. Ein Teammitglied hatte damals zwar noch die Zapfpistole in den Tank gesteckt, sich dann aber, wie die anderen auch, darum gekümmert, ein paar andere Sachen einzukaufen – und das Tanken letztlich vergessen. Zwar wunderte man sich in der Mannschaft beim Zahlen noch über das günstige „Tank-Schnäppchen“, schob es aber auf einen Rechenfehler an der Zapfsäule. Bis das Auto dann irgendwo ohne Sprit liegenblieb. Der Oberstdorfer WM-Medaillenträger von 1966, Franz Vogler, hatte ebenso einige Utensilien aus seiner aktiven Zeit als Skirennfahrer dabei wie Slalomfahrerin Anette Gersch (Burgberg) und Karin Dedler-Feigele (WM-Bronzemedaillengewinnerin von 1989). Deutschlands bislang einziger Abfahrts-Weltmeister, Hansjörg Tauscher, lobte bei einem Rundgang durch das Skimuseum die Gestaltung und das dahintersteckende ehrenamtliche Engagement.
Das Skimuseum in Fischen wurde 2005 zu einem der weltweit 30 Skimuseen mit FIS-Prädikat. Der Initiator war damals Christian Knauth. Der ehemalige Marketing- und Kommunikationschef des Weltverbands FIS war mit seiner Ehefrau Pamela Behr-Knauth (WM-Silber 1978) ebenfalls zu diesem gemütlichen Hock im Fischinger Heimathaus gekommen.
Anders als Frank Wörndl, der als Kommentator noch mittendrin ist im alpinen Skizirkus, berichten die meisten Skilegenden inzwischen mit Abstand und Gelassenheit über damalige Erfolge, erinnern sich aber auch noch gern an viele spannende Begegnungen und Anekdoten aus den alten Zeiten. Ein schöner Termin, den Museumsleiter Georg Larsch und Florian Ruppaner gern von Zeit zu Zeit wiederholen möchten. Hoffentlich liegt bis zum nächsten Sport-Familientreff kein weiterer Lockdown mehr dazwischen.
Quelle: Allgäuer Zeitung, Elke Wiartalla